Seit drei Jahren lebt und trainiert Iris Julia Berger in Dänemark. Seit 2023 ist die gebürtige Brandenburgerin Teil des OSV-A-Kaders. Weil ihr Vater Grazer ist und sie dadurch für Österreich startberechtigt ist. Die kommende WM im Sommer in Singapur ist für die 20jährige bereits das vierte Großevent für den OSV und nach Doha 2024 die zweite Langbahn-WM. In Singapur hat Berger große Ziele. Sie will erstmal in ein WM-Finale schwimmen und damit einen weiteren großen Schritt in ihrer vielversprechenden Karriere machen. Das langfristige Ziel ist schon klar definiert. 2028 will sie sich für die Olympischen Spielen in Los Angeles (USA) und 2032 für die Spiele in Brisbane (AUS) qualifizieren. Mit ihrer rapiden Entwicklung und den bereits gebrochenen Ö-Rekorden könnte dieser Traum durchaus wahr werden.
Optimale Vorbereitung auf die WM-Saison
Die Saison hat bereits vielversprechend begonnen. Bei den Swedish Open Mitte März in Stockholm hat Iris Julia drei Limits für die U23-EM in Samorin bestätigt (100 Freistil in 55,33 - 200 Freistil in 2:00,96 und in ihrer Lieblingsdisziplin über 100 Schmetterling in 59,14) und befindet sich bereits am Saisonbeginn in sehr guter Form. Das hat sich schon im dreiwöchigen Trainingslager in Belek abgezeichnet. Die WM-Norm über 100 Schmetterling hat sie bereits im vergangenen Juli erbracht. Qualifikationsstress hat sie damit keinen mehr und kann sich in Ruhe auf die WM vorbereiten und einstellen: „Die U23 EM ist auf dem Weg zu WM ein sehr guter Zwischenschritt und Prüfstein. Da will ich in die Top-5 schwimmen. Was bei der WM dann möglich ist, werden wir sehen. Ich kann das Niveau noch nicht richtig einschätzen. Die Konkurrenz wird im Vergleich zu Doha sicher noch größer. Ziel ist zumindest ein WM-Finale.“
One-Women Show bei der WM
Nach dem Rücktritt von Lena Kreundl nach der Kurzbahn-WM in Budapest könnte Iris Julia Berger bei der kommenden WM in Singapur die einzige OSV-Vertreterin sein. Zumindest sieht es derzeit danach aus. „Lena war meine Zimmerkollegin und eine sehr gute Freundin. Aber ich verstehe mich auch mit den Jungs sehr gut und werde mich da schon durchsetzen. Austausch mit anderen Frauen ist schon wichtig.“ Was viel wichtiger wäre, ist den eigenen Trainer mit dabei zu haben. „Das wird davon abhängen, wie viele sich qualifizieren. Aktuell sind wir sechs Leute. Und für jeden den Trainer mitzunehmen, ist nicht möglich. Auch wenn ich gerne meinen Coach Mads Hansen dabeihätte. Wir werden sehen.“
Selbe Lieblingsdisziplin wie Simon Bucher
Wie Vize-Weltmeister Simon Bucher, der aktuell gemeinsam mit Iris Julia Berger bei ihrem Trainer Mads Hansen ein Trainingslager in Kopenhagen absolviert, sieht die 20jährige ihr größtes Potential über 100 Schmetterling. In dieser Disziplin ist sie bei den Meetings in Dänemark auch am meisten gefordert: „Im Verein bin über 100 Schmetterling zwar die Einzige. Bei den nationalen Events habe ich aber mit Martine Damborg und Helena Rosendahl Bach zwei echt starke Konkurrentinnen, die mich immer wieder zu Top-Leistungen treiben. Das ist enorm wichtig für meine Entwicklung. Was sich in den letzten Monaten auch gezeigt hat.“ Neben den 100 Schmetterling sieht sie auch über 100 und 200 Freistil Potential. Auf der Kurzbahn hat sie bereits die Ö-Rekorde über 100 Freistil, Rücken und Schmetterling. Spätestens bei der WM will sie sich auch auf der Langbahn in die Rekord-Liste eintragen.
Ich liebe diesen Sport extrem
Mit dem Schwimmen hat Julia Berger schon früh begonnen und ist komplett hineingekippt. „Das ist genau meines und ich liebe diesen Sport extrem.“ In Österreich wird man Berger allerdings länger nicht im Becken bewundern können. „Ich werden diesmal im April statt in Graz bei den Danish Open in Kopenhagen an den Start gehen. Da habe ich die notwendige internationale Konkurrenz, um mich anzuspornen und nach vorne zu treiben. Obwohl ich gerne in Graz dabei wäre. Vielleicht wieder bei einem der nächsten Events.“