Wer hätte das im Vorfeld geglaubt. Mit diesem Ausgang hätte heute keiner gerechnet. Der 21-jährige US-Student Martin Espernberger ist als große OSV-Hoffnung überraschend als Neunter über 200 Schmetterling ausgeschieden und seit langem geht damit wieder einmal ein großes Finale ohne ihn in Szene. Ein anderer OSV-Youngster springt dafür sensationell ein. Der 20-jährige Luka Mladenovic überrascht über 50 Brust auf allen Linien und qualifiziert sich über das Swim-off als Achter für das morgige Finale. Erste WM, erster WM-Bewerb, erstes WM-Finale. Alles, was da morgen im Endlauf dazukommt, ist nur noch Draufgabe. Mittwoch hat der OSV nur einen Start im Vorlauf. Heiko Gigler schwimmt die 100 Freistil und will ebenfalls in die Abendsession und ins Semifinale. Der ORF überträgt die WM-Finalläufe Schwimmen LIVE in ORF Sport+ und ORF ON. Alle OSV-Starts und Ergebnisse in der Übersicht auf der OSV-Homepage.
„Mein neues Lieblingswort für die WM ist WOW!!
Luka Mladenovic legt hier nicht nur eine riesengroße Talentprobe ab, sondern schwimmt mit der Weltspitze mit. Mit 26,93 (0,21 Sekunden über seinem Ö-Rekord) im Semifinale muss er zeitgleich als Achter mit dem Franzosen Antoine Viquerat ins Swim-off, schafft mit 26,97 die große Sensation und steht in seinem ersten WM-Finale: „Das ist wirklich unglaublich. Es war auch mein erstes Swim-off. Das ist auch eine komplett neue Erfahrung für mich. Ich habe dazwischen auch noch Doping-Kontrolle gehabt. Es ist eigentlich alles andere als optimal gelaufen, auch mit dem Ausschwimmen. Ich bin aber umso glücklicher, dass ich das geschafft habe. Mein neues Lieblingswort für die WM ist WOW!! Die Stadt ist wow, ebenso die Bewerbe. Ich freue mich dabei zu sein und jetzt noch ein Finale zu schwimmen, ist echt ein richtiges Highlight.“
„Wenn ich jetzt vielleicht noch einen Platz gutmachen könnte, wäre das schon ultracool“
Der 20-Jährige hat in seiner jungen Karriere bereits sechs internationale Medaillen bei der Junioren-WM (Gold, Silber, Bronze) und bei der U23 EM (3xGold) gewonnen. Jetzt setzt er einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere. „Ich freue mich riesig auf das Finale morgen. Alles, was da jetzt kommt, ist nur noch Zugabe. Ich bin vom 16. auf den achten Rang gerutscht. Das war schon unglaublich. Wenn ich jetzt vielleicht noch einen Platz gutmachen könnte, wäre das schon ultracool. Jetzt kommt noch das i-Tüpfelchen“. Luka gilt als eines der größten Talente im heimischen Schwimmsport und bestätigt das einmal mehr. Und zwei WM-Starts kommen noch. Donnerstag die 200 Brust, bei denen er sich vor der WM sogar mehr ausgerechnet hat und zum WM-Abschluss am Sonntag erstmals auch die 4x100 Lagen Staffel mit Bernhard Reitshammer (Rücken), Simon Bucher (Schmetterling) und Heiko Gigler (Freistil).
„Ich bin schon ein wenig enttäuscht, aber das gehört zum Sport auch dazu“
„Routinier“ Martin Espernberger ist nach WM-Bronze bei der letzten WM in Doha und Platz sechs bei den Olympischen Spielen in Paris als Mitfavorit über 200 Schmetterling nach Singapur gereist und schafft diesmal seit langem wieder einmal als Neunter nicht den Einzug ins WM-Finale. Die Enttäuschung hält sich allerdings in Grenzen: „Natürlich ärgert mich das schon ein bisschen. Aber ich kann halt nicht beeinflussen, was die anderen schwimmen. Ich muss mich auf mich selbst fokussieren und diesmal ist es sich leider nicht ausgegangen. Ich bin schon ein wenig enttäuscht, aber das gehört zum Sport auch dazu. Jetzt heißt es einfach Kopf hoch, weiter geht’s, es gibt ja noch viele Rennen für die 200 Schmetterling. Es wird schon wieder einmal hinhauen. Die Zeit war schon eine Sekunde langsamer als bei Olympia, das ist schon recht viel auf 200. Wir werden uns anschauen was falsch war und dann wieder mit klarem Kopf mit dem Training anfangen. Die letzten 15 Meter waren diesmal sehr intensiv und haben schon gescheit weh getan.“
„Für ein Semifinale müsste ich wohl einen österreichischen Rekord schwimmen“
Heiko Gigler ist Mittwoch der einzige OSV-Starter im Vorlauf. Auf dem Programm stehen die 100 Freistil, ein dichtes Feld und ein klarer Wunsch - der Einzug ins WM-Semifinale: „Die Form hat in letzter Zeit immer sehr gut gepasst, das Feeling ist auch richtig gut. Also wohl fühle ich mich einmal. Die Erwartungen sind schwierig zu sagen. Das Feld ist unglaublich dicht. Ein Semifinale wäre richtig cool. Aber dafür müsste ich wohl einen österreichischen Rekord schwimmen. Das ist natürlich das Ziel. Also Bestzeit, den Ö-Rekord verbessern und hoffentlich dann im Semifinal schwimmen.“
OSV-Programm
Dienstag, 29.7.
Schwimmen-Semifinale
50 Brust
Luka Mladenovic – 26,93 (zeitgleich 8. und im Swim-off) – Sieg mit 26,97 und als Achter im Finale
200 Schmetterling
Martin Espernberger – 1:55,18 (9. und 1. Reserve für das Finale)
Wasserspringen-Vorkampf
10m Synchron
Anton Knoll, Dariush Lotfi – 319,68 (17.)