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Alarmstufe ROT !!

Bundesregierung will auch im Sport 15 Prozent einsparen

Die österreichische Bundesregierung muss in großem Ausmaß Einsparungen vornehmen. Berichtet wird von rund 15 Prozent in allen gesellschaftlichen Bereichen. Auch im Sport. Sportaustria hat in einem Schreiben an den Sportminister, die Sport-Staatsekretärin sowie den Finanzminister vor den Auswirkungen und negativen Folgen gewarnt: Ein Einschnitt von 15 Prozent des im Ressort-Vergleich relativ kleinen Sportbudgets des Bundes brächte dem Staat nur eine quasi symbolische Ersparnis, während gleichzeitig viele Hebeleffekte des Sports außer Kraft gesetzt würden. Der Schaden wäre um ein X-faches größer als der Nutzen!

OSV-Generalsekretärin Julia Powischer warnt vor übereiligen Entscheidungen und Kürzungen: „Schwimmen ist eine Sportart, die Leben retten kann. Und selbstverständlich haben wir auch den Hochleistungssport zu betreuen. Es müssen Lösungen gefunden werden, die Sport weiterhin gewährleisten. Und dabei muss man auch die Umwegrentabilität in Betracht ziehen. Schwimmen ist ein sehr gesundheitsfördernder Sport. Wenn man hier einspart, wird auf lange Sicht das Gesundheitssystem belastet. Vielleicht kann man das mitbedenken, wenn man den Sparstift ansetzt."

Es liegt in der Natur des Sports, dass er mit verhältnismäßig geringem Mitteleinsatz große Mehrwerte für die Gesellschaft leisten kann. Reduziert man nun diesen Mitteleinsatz um 15 Prozent, brächte man vieles ins Wanken. Aktuell löst Sport in Österreich „noch 24,1 Milliarden Euro an Wertschöpfung aus und sorgt direkt und indirekt für 357.000 Arbeitsplätze. Dem nicht genug, trägt er 8 Milliarden Euro an Steuern- und Abgabenaufkommen bei und erspart dem Gesundheitssystem – bereits beim bestehenden noch stark ausbaufähigen Bewegungslevel der Bevölkerung – rund 530 Millionen Euro jährlich.

15.000 Sportvereine mit 584.000 ehrenamtlich Tätigen bilden die Basis für diesen großen volkswirtschaftlichen Faktor und leisten tagtäglich Unvergleichliches für die Gesellschaft in Österreich. Unter anderem 1,9 Millionen unentgeltliche Arbeitsstunden wöchentlich mit einem Wertschöpfungseffekt von 2,1 Milliarden Euro.

Will man nachhaltig Geld sparen, müsste man genau den umgekehrten Weg gehen und mehr in Sport und Bewegung investieren; das untermauern auch Zahlen bekannter Ökonom:innen: Gelingt es, mehr Menschen zu bewegen, würde das die Kosten der Inaktivität von 2,4 Mrd. Euro jährlich (!) reduzieren und die Zahl der gesunden Lebensjahre der Österreicher:innen erhöhen, was wiederum zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen würde. Bereits jetzt liegt Österreich im EU-Vergleich gesunder Lebensjahre um 10 Jahre unter dem Spitzenwert.

Wie dem Regierungsprogramm zu entnehmen ist, hat die Bundesregierung den Mehrwert des Sports erkannt. Wir sind deshalb davon überzeugt, dass sie bei der Budgetkonsolidierung die Bedeutung von Sport als Gesundheits-, Wirtschafts- und Integrationsmotor, aber auch die Rolle von Spitzensportler:innen als Role Models in ihre Überlegungen miteinbeziehen und die richtigen, maßvollen Entscheidungen treffen wird.